Soeben habe ich eine Unterrichtssequenz hinter mir, in der ich mit der Hälfte der Klasse Französisch machte, währenddessen die anderen entweder am Matheplan arbeiteten oder ihre zuletzt vorbereiteten Ideen mit Mindmaps, Skizzen und Dialogen in eine Geschichte umzuwandeln versuchten. Währenddem wir im Kreis laut waren und gezählt, Fragen gestellt und Gedichte rezitiert hatten, arbeiteten jene am Platz sehr ruhig und konzentriert.
Hier ein paar Beispiele, was die so machten.

Ein Junge stiess beim Aufsatz auf ein Problem. Er schreibt eine erfundene Geschichte über Mozart und wollte einen seiner Zeitgenossen in die Geschichte einbauen. Also suchte er ganz selbstverständlich im Internet und fand den Herrn Salieri.

Ein Mädchen schreibt den Aufsatz auf ihrem iPod touch. Aus Sicht von Erwachsenen scheint das ein Ding der Unmöglichkeit, für sie ist es offenbar kein Problem. Ob Powerpoint-Präsentationen oder Geschichten schreiben, all das geht für sie auch auf dem kleinen Display.

Auch diese beiden sind am Aufsatz. Das Tablet liegt auf dem Tisch, Ablenkung droht aber keine. Wenn sie ein Wort nachschlagen wollen, ist die Hilfe nicht weit.

Ihm war es zu laut, also setzte er die Kopfhörer auf und hörte Musik. So war er konzentriert und liess sich vom Französisch der anderen Halbklasse nicht ablenken.
All das geschah absolut unaufgeregt. Der Unterricht mit digitalen Devices ist kein Spektakel. Sie dienen als Werkzeug und werden von den Kindern dann eingesetzt, wenn sie es für richtig halten. Nach über einem Jahr in einer BYOD-Klasse treffen sie ihre Entscheidungen ziemlich gut und eigenständig.