In den letzten Sommerferien musste ich als ICT-Verantwortlicher einer neuen Lehrerin die Computer im Schulzimmer einrichten. Dabei fiel mir ihre aussergewöhnliche Sitzordnung auf. Die Pulte bilden einen Kreis, die Schüler blicken jedoch nach aussen.
Trotz anfänglicher Skepsis entschied ich mich, diese Sitzordnung zu übernehmen und stellte spontan eines Mittags um. Und siehe da: Wer immer meine Klasse besucht, beschaut zuerst die Anordnung der Pulte und fragt nach.
Ich bin mittlerweile begeistert. Aber der Effekt, dass alle Kinder nach aussen schauen und so bei Einzelarbeiten viel weniger abgelenkt werden ist nur die halbe Wahrheit. Was ich noch viel mehr schätze: Die Kinder müssen sich auf ihren drehbaren Stühlen nur um 180 Grad drehen und schon schauen sich alle ins Gesicht. Ich finde die Wirkung super. Jeden Morgen treffen wir uns im Kreis, jeder kann jedem in die Augen schauen. Und wenn wir in der Klasse etwas besprechen sieht keiner nur den Hinterkopf der vorderen Reihe, sondern jeder sieht jeden. Dadurch entsteht eine andere Atmosphäre.
Wie ist es denn, wenn die Kinder von der Wandtafel abschreiben müssen? Dies die wohl häufigste Frage der Besucher. Nun, für ein paar Sätze mute ich es ihnen zu, sich ständig umzusehen. Längere Texte lege ich gleich in die Dropbox. Und sonst kann man ja immer noch rasch ein Foto schiessen mit dem Tablet.
Wie meine Lehrerkollegin damit umgeht weiss ich gar nicht. Ich bin jedenfalls froh, dass ich durch das Projekt „Digitaler Alltag“ eine ganz einfache Lösung für dieses Problem habe.