Schulwege messen ist Schnee von gestern

Meine Praktikantin Annemarie hatte das Thema „Kilometer“ und den Auftrag, die Aufgaben 1 und 2 auf der seite 34 im Zahlenbuch der 3. Klasse zu lösen. Dazu sollte jedes Kind zuerst einmal auf seinem Tablet den eigenen Schulweg mithilfe von Google Maps herausfinden. Nach kurzer Erklärung via Dongle und Beamer hatten die Kinder nach 15 Minuten die Länge ihrer Schulwege gefunden, die Zahl auf einen Zettel geschrieben und in die richtige Spalte an der Wandtafel gehängt:
Kilometer2
Danach lösten die Kinder in Stillarbeit anhand der Angaben Aufgabe 2B, 2C und weitere Aufgaben im Buch. Obwohl einige Kinder nicht exakt den Schulweg benutzen, der von Google Maps vom Standort (Schulhaus) zu ihrer Heimadresse angegeben wird, waren dennoch noch nie zuvor in all meinen Schuljahren so schnell exakte Daten (inkl. Zeiten) vorhanden, damit dieser Aufgabenklassiker effizient gelöst werden konnte. Und dass die Kinder ihren Wohnort von oben auf einem Satellitenbild sahen, auf dem ihr persönlicher Schulweg blau eingezeichnet war, ist zusätzlich ein angenehmer und netter Nebeneffekt. Mit weiteren Klicks findet man zudem, wie lange man zu Fuss, mit dem Velo, dem Bus oder dem Auto für diese Strecke benötigt. Man könnte sich sogar von seinem Wohnort zum Schulhaus „führen“ lassen. Unglaublich.

Betrachtet man die Aufgaben 1A, 1B und 1C, so entstehen wohl in jedem, der schon mal mit Google Maps gearbeitet hat, weitere Einsatzmöglichkeiten des Tablets. Aufgabe 1A wäre eine spannende Aufgabe, die man bestimmt auch mit Google Maps lösen könnte. Aufgabe 1B dann bloss noch mit einem Klick. Kilometer1
Übrigens: Die Primärerfahrung zum Kilometer machten wir am Tag zuvor. Wir liefen – wie vom Lehrmittel vorgeschlagen – gemeinsam einen Kilometer ab. So richtig realisiert haben dies vermutlich die wenigsten, aber es war bestimmt interessanter und unterhaltsamer als im Schulzimmer zu sitzen.

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3 Responses to Schulwege messen ist Schnee von gestern

  1. Hmm, mit dem letzten Absatz des Postings hast Du jetzt zahlreiche Leserbriefe verhindert, die ich mir beim Lesen des Beitrags im Hinterkopf schon vorgestellt hatte 😉

  2. Thomas says:

    Schönes Beispiel.
    Und es zeigt sich, dass es nicht immer Google sein muss. Für diese Unterrichtssequenz habe ich mit den Schüler/innen jeweils http://map.search.ch/ verwendet. Bei diesem Dienst kann ich irgendeinen Weg messen mit dem Pfadwerkzeug. So sind auch Wege übers Feld, querfeldein messbar.
    Unter Funktionen findet sich der Punkt «Auf Karte zeichnen», der nach dem Klick die Werkzeuge rechts neben der Karte anzeigt. Mit dem Pfadwerkzeug kann ein Weg «beschritten» werden und die Distanz wird im darunterliegenden Anzeigefeld fortlaufend angepasst.

    Oder doch lieber ein GIS-Browser mit den Geo-Informationen des Ortes:
    http://webmap.sz.ch/bm31_webmap/BM3.asp
    http://maps.zh.ch/

    Und was ist eigentlich besser, genauer, bequemer, sicherer, zuverlässiger, …? Zählrad (das bei jedem Meter klickt), Papierkarte, Satelitenansicht, Auskunft der Nachbarin, Strassenschild, …?
    Spannender Meinungsaustausch der Schüler/innen ist bei diesen Fragen garantiert. Und medienbildnerisch einiges erreicht.

    Und klar: Auf Primärerfahrungen wird keine Lehrperson verzichten. Das wäre auch vollkommen verkehrt in diesem Fall.

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