Büchlein vs. Application

AufgabenNein. Das gute, alte Hausaufgabenbüchlein hat noch lange nicht ausgedient. Zumindest was die Hausaufgaben betrifft, ist ein Büchlein weit effizienter als jede App. Das habe ich auf jeden Fall heute bei meinen Viertklässlern festgestellt. In letzter Zeit häufte sich nämlich plötzlich die Anzahl vergessener Hausaufgaben. Auf die Frage, weshalb sie die Aufgaben vergessen hatten, antworteten die Kinder unterschiedlich. In den meisten Fällen aber hatten die Kinder ihre Aufgaben nicht in ihren iPod eingetippt, sondern auf einem „Fresszettel“ hingekritzelt, der dann im Schulzimmer liegen oder sogar ganz verschwunden blieb. Als „Strafe“ befahl ich den 3 grössten „Übeltätern“, sie müssten ab sofort ihre Hausaufgaben wieder von Hand ins Hausaufgabenbüchlein eintragen. Darauf streckten spontan 2 weitere Kinder und fragten auch nach einem Aufgabenheft. „Will sonst noch jemand ein Aufgabenheft?“, fragte ich ins Plenum… – und „schwupp“ war ich mindestens 10 Heftchen los, die von den Kindern wie gute, alte Freunde willkommen geheissen wurden. Schnell überprüften sie via iPod-Kalender das heutige Datum, übertrugen alle restl. Daten der aktuellen Woche ins Heft, füllten die Zeilen mit den noch anstehenden Hausaufgaben und strichen Samstage und Feiertage durch. Alles wie gehabt. Willkommen zurück, liebes Aufgabenheft. Einige meiner „digitalen Alltagskinder“ haben dich richtig vermisst!

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1 Response to Büchlein vs. Application

  1. Beat Döbeli Honegger says:

    Diese Geschichte aus dem Jahr 2013 habe ich nie vergessen – im Gegenteil erwähne ich sie in jedem dritten Vortrag 😉

    Ziel unserer Bemühungen ist ja nicht, möglichst viel in der Schule zu digitalisieren. Unser Ziel muss es sein, die Schülerinnen und Schüler kompetent zu machen, dass sie selbst entscheiden können, wann sie mit welchen Werkzeugen effektiv und effizient arbeiten können. Darum habe ich Padi Bernhard bereits damals gesagt, dass er aufgrund dieser Erfahrung nicht traurig, sondern stolz sein sollte: Er hatte im Jahr 2013 die vermutlich erste 4. Primarschulklasse, die kompetent entscheiden konnte, ob sie bezüglich Todo-Liste digital oder analog arbeiten wollte…

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