analoge und digitale Mündigkeit

Seit bald zwei Jahren dürfen meine Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitsplatz selbst wählen. Die Idee stammt aus dem „Churer Modell„, welches noch zahlreiche weitere Elemente zur Binnendifferenzierung enthält. Die Kinder wählen also jeweils den für ihre aktuelle Arbeit passenden Platz aus und haben keine fixe Plätze an Pulten. Ihr Material ist in Boxen gelagert und es gibt einen Stuhlkreis für gemeinsame Besprechungen. Wer mehr darüber erfahren möchte, ist gut beraten, sich auf der oben verlinkten Homepage zu informieren.

Heute hatten wir ein Gespräch mit einer Journalistin, welche unsere Klasse besuchte. Ein zentrales Thema unsererseits war immer wieder, dass wir die Kinder zur digitalen Mündigkeit erziehen möchten, altersgemäss und schrittweise natürlich. Der Artikel wird dann später mal online zu lesen sein. Meine Pensenpartnerin brachte dann aber einen interessanten Zusammenhang zwischen digitaler Mündigkeit und unserer Sitzordnung, der mir bisher nicht bewusst war, aber absolut Sinn macht. Es fiel mir quasi wie Schuppen von den Augen.

Verantwortung und somit letztlich auch Mündigkeit bedürfen stetigen Trainings, soweit ganz klar. Wir können nun nicht den Kindern zutrauen, ins Internet zu gehen, aber gleichzeitig ihnen die Entscheidung von banalen Dingen wie der Platz- oder Stiftwahl absprechen. Dies wäre widersprüchlich. Im analogen Bereich gibt es so viele kleine Übungsfelder, in denen verantwortungsvolles Handeln trainiert werden kann, wenn wir sie denn auch nutzen wollen.

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