Mobicip – Safe Browser

In einem Blogeintrag habe ich über den möglichen Missbrauch des iPhones geschrieben. Ich habe in der Zeit intensiv eine Möglichkeit gesucht, das Surfen auf dem iPhone sicher zu machen. Im App-Store habe ich nach allen möglichen Browsern gesucht und wurde auch fündig. Es gibt ein Handvoll Browser, welche sich der „Parental control“ verschrieben haben. Interessanterweise stammen sie alle von amerikanischen Softwareschmieden, was man bei den eingesetzten Filtern auch merkt. Die Apps kann man in zwei Kategorien teilen:

1. Browser, welche nur Withelists haben.

2. Browser, welche Black- & Withelists haben und das Browsen auch dokumentieren.

Kategorie 1 kam nicht in Frage, denn ich kann doch nicht bei 20 iPhones einzeln eine Liste der von mir gestatteten Seiten eintragen. Ausserdem widerspricht es natürlich auch dem Gebrauch des Internets, wenn ich nur auf eine begrenzte Anzahl Seiten zugreifen kann.

Bei den aufwändigeren Apps gibt es hohe Preisunterschiede (von 5.50 bis 22 Fr.). Nachdem ich die Funktionen studiert hatte, entschied ich mich für Mobicip, weil er gleich viel bot und am günstigsten war.

mobicip

Das App kostet 5.50 Fr., aber die Überraschung kam beim Anmelden auf mobicip.com – es werden nochmals 9.99 $ für das Aufzeichnen und Editieren fällig! Auf der Webseite kann ich dann Personen erfassen und einem iPhone zuweisen – das ist relativ einfach und gut umgesetzt (mir fehlt einfach eine Übersicht über alle meine Kinder – aber der Safe Browser ist für Eltern gemacht und die haben ja nicht 20 Kinder wie ich ;-)).

Nach dem Einrichten war noch nötig, dass ich den Safari auf dem iPhone via ParentalControl sperrte, anschliessend gings los. Ich habe fünf Tage ausschliesslich auf Mobicip gesurft (besser ge-litten). Das Resultat war ernüchternd. Er sperrte zwar die einschlägigen Seiten erfolgreich, aber auch die meisten anderen … Ausserdem war es kein Surferlebnis mehr, sondern eine quälende Warterei. Seiten mit Pop-Ups waren besonders langsam und wurden auf meinem „Eltern“-Account minutiös mitprotokolliert. Definitiv unbrauchbar wurde Mobicip, als ich mit BeeTag (dazu später mehr) Codes von Webseiten entschlüsseln wollte – es ging nicht, weil er sie auf Safari öffnen wollte. Das gleiche passierte auch mit Links aus dem E-mail heraus.

Ich werde  nun, bevor die Schülerinnen und Schüler das iPhone nach Hause nehmen dürfen, mit ihnen über den Missbrauch sprechen, mit ihnen Regeln aufstellen und mit ihnen Massnahmen abmachen. In diesen Prozess werden die Eltern auch miteinbezogen. Somit beschreite ich den Weg, welcher medienpädagogisch richtig ist, aber viel mehr von mir und den Beteiligen abverlangt. Ich bin aber sicher, dass der Prozess und das Resultat dieser Arbeit um einiges wertvoller sein wird, als den Kindern präventiv einfach mal alles zu verbieten. Den Kontakt mit anstössigem Material, das zeigt die Erfahrung mit meiner momentanen 6. Klasse, wird sowieso stattfinden – bei uns wird er thematisiert – das ist wertvoll!

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1 Response to Mobicip – Safe Browser

  1. Dominik says:

    Ich kann Deine Sorgen gut nachvollziehen. Gleichzeitig bin ich über die Resultate Deiner Experimente nicht überrascht. Technische Filter sind weder sicher noch praktikabel. Letztlich müssen Kinder lernen, selbst der Filter zu sein. Und das tun sie besser, wenn Lehrpersonen und Eltern die Probleme nicht als Tabu behandeln. Ich finde Deine Lösung deshalb absolut praktikabel: Vorher informieren und Regeln abmachen (z.B. auch, dass die Browser-History nicht gelöscht werden darf und auch mal stichprobenartig überprüft werden kann). Und wenn dann tatsächlich mal was passiert, dann waren alle eben vorgewarnt und man darf was draus lernen ohne gleich in Panik verfallen.

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