Von gross zu klein…

Geräte1Vor einem Jahr startete meine BYOD-Klasse mit 6 Tablets (1 iPad & 5 Samsung-Tablets), 5 iPods, 4 iPhones, 1 Windows-Phones  in das Schulprojekt BYOD. Ein Jahr später arbeiten nun 13 Kinder mit einem Smartphone (9 iPhones, 2 Samsung, 1 Huwei & 1 Sony Xperia), 2 Kinder mit einem iPod und nur noch 1 Kind mit einem Tablet. Und dies auch nur, weil es ein Samsung Galaxy Tab von der Schule zur Verfügung gestellt bekommt, da es kein eigenes Gerät besitzt.
Geräte2

Ich habe in meiner Klasse also eine klare Entwicklung hin zu Smartphones. Als ich diese Entwicklung zum Gesprächsthema machte, wurde mir gesagt, dass es wohl an meinem BYOD-Unterricht liege und wie ich die Geräte dort einsetze, da auch Gegenteiliges zu beobachten sei. Vermutlich hat diese Behauptung tatsächlich etwas Wahres, doch ich persönlich sehe die Gründe „Pro Smartphone“ in 3 anderen Punkten:

  1. Wieso dem Kind ein Tablet in der 5. Klasse kaufen, wenn die Bezirksschule zwei Jahre später gratis ein Tablet zur Verfügung stellt?
  2. Man kann mit einem Smartphone telefonieren.
  3. Es ist klein, handlich und es hat im Hosensack Platz.

Ich glaube somit, dass es nicht nur mit meinem Unterricht zu tun hat und wie ich die Geräte einsetze. Vielmehr wird die Entwicklung aller BYOD-Klassen wohl zukünftig eher Richtung klein und handlich gehen. Würde allerdings – wie bei den Bezirksschulen des Kt. Schwyz – schon ab der 5. Klasse jedem Kind ein Tablet ausgehändigt werden, dann wäre die Entwicklung „von gross zu klein“ nicht mal mehr diesen Blogeintrag wert.

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Google – dein Freund & Helfer

Bildschirmfoto 2016-11-15 um 21.16.10Auf die Frage, wo man eine interessante & ansprechende Unterrichtseinheit zum Thema SCHWEIZ finde, wurde mir das 28-seitige PDF von Martin Lendi empfohlen, dass man mit den Begriffen „Schweiz“ und „Geografie“ via Google sofort (und an oberster Stelle) finden würde. Die Unterrichtseinheit sei schön gestaltet und enthalte auch alle Lösungen zu den Arbeitsblättern.
Gesagt, getan; gesucht, gefunden. Diese Unterrichtseinheit ist tatsächlich ein Hingucker und ohne grossen Aufwand grundsätzlich sofort einsetzbar. Nachdem ich mir diese wunderbaren (fixfertigen) 28 Seiten also runtergeladen hatte, druckte ich die Schülerblätter aus und war quasi schon bereit, um mit dem Thema anzufangen. Als ich dann mit meiner BYOD-Klasse am ersten Nachmittag mit dem ersten Arbeitsblatt zu arbeiten begann, kam mir dabei spontan die Idee, die Nachbarländer der Schweiz (PDF-Seite 4, Blatt 2) durch die Schüler von Freund Google finden zu lassen, um sie dann direkt auf dem tollen Lendi-Arbeitsblatt einzutragen.

Dabei hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Natürlich dauerte es nicht sehr lange, bis die Kinder ebenfalls auf das tolle Martin-Lendi-PDF stiessen und somit auch auf das noch tollere Lösungs-PDF dieser 28 Seiten. Mistaberauch. Nun muss ich mir also entweder etwas ganz anderes suchen oder ich muss die Blätter vielleicht einfach umgestalten, vielleicht nur etwas modifizieren oder vielleicht muss ich die Geräte nun ganz aus den bevorstehenden M&U-Lektion verbannen. Stellt sich hier einfach wieder einmal mehr die Frage: Was bringen die tollsten Arbeitsblätter, wenn man das Gefragte online sofort finden und beantworten kann?

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Jugend online: Bereit für die Zukunft?

Am 3. November 2016 findet an der ETH Zürich eine Podiumsdiskussion mit Beteiligung der Projektschule Goldau statt:

podiumsdiskussion-eth

Mehr Informationen unter www.treffpunkt.ethz.ch

 

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Hausaufgaben via WhatsApp

Mit oder ohne BYOD gibt’s circa ab der 5. Klasse Gruppen- oder Klassenchats. In diesen Chats schicken die Schüler einander nicht nur sinnfremde Sätze oder Emojis, sondern auch Hausaufgaben. Sie tauschen dort hauptsächlich die Lösungen ihrer Matheaufgaben oder fragen die Chatrunde, wer ihnen beim Lösen helfen kann. So musste neulich mein Sohn jemandem im Chat noch schnell bei den Hausaufgaben helfen, obwohl wir gerade Mittagessen wollten. „Ich chume grad. Muess no schnell öpperem bi de Husi hälfe!“

Dabei ertappte ich mich beim Gedanken, dass es natürlich auch anspornend ist, einem Klassenkameraden helfen zu wollen, der die Hausaufgaben nicht verstanden oder gelöst hat. Auch wenn gar keine Schule ist. Zuvor war mir dieser Gedanke gar nie gekommen, denn ich dachte stets, dass in solchen Hausaufgabenchats nur einer wirklich arbeitet und die andern bloss davon profitieren. Aber ich glaube, ich habe mich da geirrt. Es geht hier gar nicht nur ums profitieren…

Ich glaube, es geht in erster Linie mal darum, zu sehen, ob man die Hausaufgabe richtig hat. Oder man wird daran erinnert, dass man ja noch welche hat. Natürlich hat man manchmal auch keine Zeit oder keine Lust darauf und ist dann froh, wenn jemand mehr Lust hatte und seine Lösung gleich der Klasse zur Verfügung stellt. Ich glaube, dadurch steigt dessen Beliebtheitsgrad in der Klassenhierachie nicht unwesentlich. Vermutlich kann man sich bei ihm dann auch auf die eine oder andere Art revanchieren. Solche Hausaufgabenchats sind vermutlich viel mehr geben und nehmen, als wir denken. Da laufen viel mehr soziale Stukturen ineinander als wir auf Anhieb vermuten. Natürlich gibt’s in diesen Chats auch welche, die nur profitieren, aber die gibt’s ja auch in der Gesellschaft.

Schlussendlich gehen diese Husichats also auch mit persönlichen Charaktereigenschaften und einer kleinen Portion Lebenschule Hand in Hand.

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Unaufgeregt

Soeben habe ich eine Unterrichtssequenz hinter mir, in der ich mit der Hälfte der Klasse Französisch machte, währenddessen die anderen entweder am Matheplan arbeiteten oder ihre zuletzt vorbereiteten Ideen mit Mindmaps, Skizzen und Dialogen in eine Geschichte umzuwandeln versuchten. Währenddem wir im Kreis laut waren und gezählt, Fragen gestellt und Gedichte rezitiert hatten, arbeiteten jene am Platz sehr ruhig und konzentriert.

Hier ein paar Beispiele, was die so machten.

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Ein Junge stiess beim Aufsatz auf ein Problem. Er schreibt eine erfundene Geschichte über Mozart und wollte einen seiner Zeitgenossen in die Geschichte einbauen. Also suchte er ganz selbstverständlich im Internet und fand den Herrn Salieri.

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Ein Mädchen schreibt den Aufsatz auf ihrem iPod touch. Aus Sicht von Erwachsenen scheint das ein Ding der Unmöglichkeit, für sie ist es offenbar kein Problem. Ob Powerpoint-Präsentationen oder Geschichten schreiben, all das geht für sie auch auf dem kleinen Display.

Er vergleicht seine Mathe-Resultate mit der Lösung.

Er vergleicht seine Mathe-Resultate mit der Lösung.

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Auch diese beiden sind am Aufsatz. Das Tablet liegt auf dem Tisch, Ablenkung droht aber keine. Wenn sie ein Wort nachschlagen wollen, ist die Hilfe nicht weit.

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Ihm war es zu laut, also setzte er die Kopfhörer auf und hörte Musik. So war er konzentriert und liess sich vom Französisch der anderen Halbklasse nicht ablenken.

 

All das geschah absolut unaufgeregt. Der Unterricht mit digitalen Devices ist kein Spektakel. Sie dienen als Werkzeug und werden von den Kindern dann eingesetzt, wenn sie es für richtig halten. Nach über einem Jahr in einer BYOD-Klasse treffen sie ihre Entscheidungen ziemlich gut und eigenständig.

Bewegung kommt bei individuellen Pausen nicht zu kurz.

Übrigens: Bewegung kommt bei individuellen Pausen nicht zu kurz.

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Handys auf dem Pausenplatz verbieten

Heute steht im Gratisblatt „20min“ folgende Schlagzeile: Schulen verbieten Handys – sogar während Pausen

Bildschirmfoto 2016-09-12 um 16.29.38

Der erste Teil der Schlagzeile entspricht leider dem allgemeinen Trend, dass viele Schulen das Potenzial der Schülergeräte noch nicht nutzen wollen und sich damit vielen Möglichkeiten der Schulung von Medienkompetenz und auch einfachem Einsatz als Lern-Werkzeug verschliessen.

Schmunzeln musste ich aber über das Wort „sogar“ im Titel. An der Projektschule erarbeiten die Schülerinnen und Schüler jeweils gemeinsam mit der Klassenlehrperson einen Vertrag, der die Nutzung in und um die Schule regelt. Bei der Diskussion mit den Kindern kommt selbstverständlich auch die Pause zur Sprache und die meisten Klassen regeln das bisher  so:

  • Auf dem Schulareal brauche ich das Gerät nur während der Schulzeit. Vor und nach der Schule ist es im Schulsack oder im Hosensack, in der Pause bleibt es im Schulzimmer.

Die Kinder verzichten bei uns also freiwillig auf die Nutzung der Geräte in der Pause, weil sie diese als Arbeitsgerät wahrnehmen und in der Pause schliesslich Pause machen wollen. Ich hätte aber keine Bedenken, wenn die Kinder das Gerät auch in der Pause nutzen wollen. Wichtig wäre aber auch dann, mit den Kindern Sinn und Zweck zu besprechen, so dass die Gespräche und die Bewegung nicht zu kurz kommen.

Eine Pause ist dann wirkungsvoll, wenn man nicht das macht, was man vor oder nach der Pause macht. Nach dem Sport ist eine Pause ohne Bewegung richtig, bei kopflastiger Tätigkeit sollte man sich in einer Pause eher mehr bewegen.

Da machen es doch unsere Schülerinnen und Schüler richtig – das Gerät während dem Unterricht nutzen – in der Pause nicht …

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Blitzlicht: Schuljahresbeginn

Kurzer Besuch an der Projektschule in der ersten Schulwoche des neuen Schuljahres. Zwei Lehrerinnen erzählen beim Kaffee, dass sie beim Planen mehrfach geseufzt hätten: „Oh, die Kinder haben ja bis zu den Herbstferien ihre persönlichen Geräte ja noch gar nicht dabei – dabei könnten wir sie hier grad wunderbar einsetzen!“*

Ich frage zurück: „Und wie war es bei den Schülerinnen und Schülern? Sind die bereits mit einer Erwartungshaltung in die Klasse gekommen, weil sie jetzt dann ihre persönlichen Geräte mitbringen dürfen?“ Anwort: „Nein, das war eigentlich kein Thema in der Klasse.“

So muss es doch sein 😉

 

 

* Erklärung: Die neuen Klassen erarbeiten bis zu den Herbstferien erst einen Nutzungsvertrag und die Eltern werden am ersten Elternabend über das Projekt informiert, bevor BYOD startet.

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Bericht im Migros-Magazin

Heute ist ein Bericht im Migrosmagazin über die Projektschule erschienen:

t18695www.migrosmagazin.ch/menschen/reportage/artikel/unterricht-im-digitalen-klassenzimmer

 

 

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Spannende Ozobot Ideen für den Mathunterricht

Die kleinen Ozobot-Roboter kann man im Mathematikunterricht sehr gut einsetzen.  Im Zusammenhang mit dem Codieren von Wegen und dem Verständnis für funktionale Zusammenhänge ergeben sich mit den Ozobots spannende, neue Unterrichtsideen.

Wie kann man das Thema „Wege codieren“ für die Schülerinnen und SchülerOzoBot_1 konkret erfahrbar machen? Diese Frage kann man sich als 6. Klasslehrpersonen im Mathematikunterricht berechtigt stellen. Ein möglicher Weg haben nun die Ozobots aufgezeigt. In einem ersten Schritt haben sich die Schüler mit dem Thema Zahlencodes  (Schweizer Zahlenbuch 6, S. 88/89) auseinandergesetzt. Vorgegebene und selber entworfene Wege wurden mit Zahlenwerten codiert. Danach standen für eine OzoBot_4Doppellektion die Ozobots zur Verfügung. Mit farbigen Stiften wurden Wege vorgezeichnet und Farbcodes zur Programmierung der Ozobots angegeben. Die Fahrtrichtung, die Geschwindigkeit und weitere Bewegungen konnten als Farbcodes eingebaut werden. Das spielerische Ausprobieren hat den Schülern sehr viel Spass bereitet und aufgezeigt, wie Codierungen konkrete Befehle auslösen.

OzoBot_5Spannende Diskussionen gab es im Zusammenhang mit unterschiedlich schnellen Ozobots und der benötigten Zeit für eine vorgegebene Strecke. Wie lange braucht mein Ozobot für 10 cm, 20 cm und 30 cm? Wer hat den schnellsten Ozobot? Wie lange dauert es bis auf einer vorgegebenen Strecke ein schnellerer Ozotbot einen langsameren eingeholt hat? Diese und weitere Fragen wurden angeregt diskutiert und mittels Diagrammen dOzoBot_3argestellt. Mit den Ozobots ergeben sich nun interessante Umsetzungsideen, um funktionale Zusammenhänge (Proportionalität) erfahrbar zu machen. So können Weg-Zeit Diagramme erstellt und überprüft werden. Das physikalische Thema der Geschwindigkeit kann nun stufengerecht erlebt und diskutiert werden.

 

Die Ozobot-Projektideen stehen unter http://iLearnIT.ch/ozobot zur Verfügung und ein Klassensatz Ozobots kann im Medienzentrum der PHSZ (ab Juni 2016) ausgeliehen werden.

 

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Wer kennt einen cleveren Würfel-Generator?

wuerfelImmer wieder kaufe oder bastle ich Würfel. Sei es, um die Verben mit den Personalformen zu üben, die französischen oder englischen Zahlen von 1-12 oder von 1-20 zu erlernen oder die gleichsprachigen Farben zu trainieren. Neben dem gewöhnlichen Würfel mit den Zahlen 1-6 gibt es mittlerweile eine Unmenge Würfel mit Zahlen von 1-3 oder 0-9 oder 1-20 und vielen weiteren Zahlen- oder Farbkombinationen.
Nun frage ich mich, ob es nicht auch eine Randomizer-App gibt, die es mir ermöglicht, meine Würfel entsprechend meiner Wünsche anzupassen. Ich möchte nicht nur wählen können, mit wie vielen Würfeln ich spielen möchte, ich möchte auch die Oberflächenanzahl und deren Text, resp. deren Zahlen bestimmen können. Zudem müsste die App auf Android-, Windows- und Apple-Geräten laufen und grundsätzlich nichts oder nur wenig kosten. Auf der Suche im App-Store oder PlayStore bin ich auf viele Apps gestossen, doch auf keine, die auf mindestens 2 unterschiedlichen Geräten läuft. Kennt jemand eine solche App oder muss die zuerst noch entwickelt werden? Auf viele Vorschläge freut sich ein suchender Lehrer einer BYOD-Klasse…

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