Die Bedeutung einer Vereinbarung

Inzwischen sind einige Schulwochen vergangen und ich fand es an der Zeit, wieder einmal die Vereinbarung mit den Kindern zu diskutieren. Anlass gab es keinen konkreten. Die Kinder konnten sich an die meisten Regeln erinnern und fanden, es klappe im Grossen und Ganzen ganz gut, was ich übrigens auch denke.

Bild ErwachseneIch bin sehr überzeugt, dass für das Einhalten der Vereinbarung die aktive Mitarbeit beim Erstellen von grösster Wichtigkeit ist. Wichtig ist dabei wohl auch, dass ich als Lehrperson die rechtlichen Grundlagen kenne. Dazu empfehle ich wärmstens die Broschüren „My little Safebook“, herausgegeben von der Schweizerischen Kriminalprävention SKP. Ich gebe jeweils den Eltern auch ein Begleitschreiben mit.

Da wir nicht gross über Probleme mit den Regeln sprechen mussten, hatten die Kinder nun aber auch Begehrlichkeiten. Sie fragten zum Beispiel, ob sie während dem Unterricht Musik hören dürfen. Je nach Situation ist das von mir aus ja durchaus möglich. Also machten wir ab, unter welchen Bedingungen Musik hören erlaubt werden kann. Bei Einzelarbeit, in einer Lautstärke die niemand sonst durch die Kopfhörer hört und, ganz wichtig, ohne dann dauernd auf dem Gerät vor- oder zurück zu schalten. Damit die Ablenkung nicht zu gross ist. Die ersten paar Tage verliefen ziemlich gut. Die Kinder arbeiten ruhig und konzentriert, so dass es bisher keinen Anlass gäbe, das nicht weiterhin zu erlauben.

Die Kinder nutzen diese Gelegenheit selten, aber sie schätzen es sehr. Das ist für mich der springende Punkt einer solchen Vereinbarung. Sie muss veränderbar sein, sie muss den Bedürfnissen von mir und den Kindern entsprechen. Vielleicht muss man als Lehrperson dazu über seinen eigenen Schatten springen. Aber mal ehrlich, wie oft verlangen wir genau dies auch von unseren Schülerinnen und Schülern? Ich versuche, mit gutem Beispiel voranzugehen.

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BYOD ist verantwortungsvoll

Nach den Sommerferien 2015 wurden alle neuen Fünftklässler ins Projekt  „Brings mIT“ aufgenommen, damit werden bei uns nun offiziell in allen 12 Mittelstufenklassen persönliche mobile Geräte in der Schule eingesetzt. Die Elterninformation spielt dabei eine wichtige Rolle. An Elternabenden informiere ich als operativer Leiter der Projektschule darüber, was sie erwartet und was sie erwarten können. Dieses Jahr habe ich einen speziellen Fokus darauf gerichtet, welche zusätzliche Bedeutung das auch sonst in der Schule sehr wichtige Dreieck „Eltern – Kind – Lehrperson“  durch das Projekt erhält.  Schulen, die das Mitnehmen von persönlichen Geräten zulassen (BYOD) haben die Möglichkeit, den Eltern in einem konfliktreichen Bereich zur Seite zu stehen und mehr Verantwortung zu übernehmen als Schulen, die Handys und Co. einfach verbieten.

Beispiel 1:
Es kam unter den Schülerinnen und Schülern auch an unserer Schule zu Situationen im Bereich Cybermobbing. Weil die Geräte in der Schule erlaubt sind und die Kinder sich beim selbst erstellten Vertrag eingehend mit der Thematik auseinandergesetzt haben, meldeten sie sich frühzeitig bei der Lehrperson und diese konnte zu einem Zeitpunkt reagieren, in welchem sich  das Mobbing  noch ohne grossen Schaden stoppen liess. Die Kinder haben die Lehrperson offensichtlich als kompetent und hilfreich bei ihrem Problem wahrgenommen. Wären Handys an unserer Schule verboten, hätten sie sich vielleicht nicht getraut, sich zu melden. Wären die Eltern mit dem Problem an die Lehrperson getreten, könnte diese ein Handyverbot als Argument verwenden, um sich als nicht zuständig für das Problem zu erklären.

Beispiel 2:
Ein Kind wurde in der Garderobe nach dem Duschen fotografiert. Die anderen Kinder wussten, dass dies eine strafbare Handlung ist, weil sie dies auch schon in der Klasse bei der Vertragsausarbeitung thematisiert hatten. Sie meldeten sich sofort bei der Lehrperson, welche grösseren Schaden verhindern konnte. Der Verstoss wurde in der Folge eingehend diskutiert und die Klasse hat etwas gelernt. Als handyfreie Schule besteht die Gefahr, dass sich die Kinder gar nicht bei der Klassenlehrperson melden oder diese sich gar nicht zuständig fühlt.

Beispiel 3:
In einem Klassenchat wurden Bilder verschickt, welche nicht jugendfrei waren. Mehrere Kinder der Klasse traten sofort aus dem Chat aus und meldeten sich bei der Lehrperson, welche dann die Eltern des Täters informierte. Die Angelegenheit wurde anschliessend in der Klasse diskutiert. Auch hier waren die Kinder dank des ausgearbeiteten Vertrags kompetent in der Situation und haben richtig gehandelt. Obwohl die Angelegenheit in den Ferien passierte, hat sich die Schule darum gekümmert.

Zwei Folien des Elternabends mit Erklärung:

Dieses Bild entspricht der Situation, wenn die Schule keine privaten Geräte zulässt. Die Eltern sind mit den Problemen, die im Zusammenhang mit digitalen Geräten auftreten auf sich alleine gestellt. Dadurch dass die Schule die Geräte verbietet, kann sie sich bei problematischen Vorfällen dahinter „verstecken“.

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Wenn die Schule digitale Geräte zulässt und auch problematische Aspekte anspricht, sind eine weitere wichtige Personen im Umfeld des Kindes mit einbezogen. Die Schule übernimmt Verantwortung und bildet die Kinder, indem sie mit ihnen Nutzungsvereinbarungen erarbeitet oder mit den Kindern den Umgang thematisiert. Lehrperson und Eltern sind bestenfalls in Kontakt und wenn sie auch in diesem Feld zusammenarbeiten, ist der Erfolg sicher grösser.

Ein Schule die BYOD zulässt und die Nutzung und den Einsatz entsprechend begleitet, handelt verantwortungsvoll. Damit wird die Liste der positiven Faktoren von BYOD um einen Punkt reicher.

Auch an der Projektschule Goldau können wir Cybermobbing trotz Prävention nicht vollständig verhindern. Aber wir versuchen, nicht die Augen vor dem an allen Schulen lauernden Problem zu verschliessen.

 

 

 

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BYOD zum Zweiten

Neues Schuljahr, neues Glück. Nachdem ich vor zwei Jahren etwas sorglos gestartet war und prompt vom Schwierigkeiten überrascht wurde (siehe Bericht BYOD – Aller Anfang ist schwer), überlegte ich mir es dieses Jahr etwas genauer, wie ich mit der Klasse ins Projekt starten möchte.

In der ersten Woche klärte ich mit den Kindern ab, welche Geräte sie mitbringen können. Ein Hilfsmittel ist dieses von der PHSZ entwickelte Umfrage-Tool. Für Kinder, welche kein eigenes Gerät mitbringen, organisieren wir jeweils ein bei uns genanntes „Pool-Gerät“. Dieses darf vom Kind jedoch genauso personalisiert werden, wie wenn es sein eigenes wäre. Einzig nach Hause nehmen darf es das Gerät nur in Ausnahmefällen in Absprache mit der Lehrperson.

BYOD2

In der zweiten Woche erarbeitete ich mit der Klasse die Vereinbarung. Wie üblich setzten wir uns dabei sehr intensiv damit auseinander, was man tun darf und warum. Auf die Bedeutung dieser Vereinbarung werde ich in einem speziellen Posting nochmals eingehen.

Zu Beginn versuche ich jeweils mit Aufgaben zu starten, die üblicherweise auf jedem Gerät problemlos funktionieren: Eine Internet-Recherche und das Erstellen einer Aufnahme. Ich war überrascht, dass einige Kinder nicht wussten, wie sie eine Sprachnotiz machen konnten. Sie überbrückten diese Schwierigkeit zu meinem Erstaunen aber problemlos: Sie starteten die Videokamera, legten sie auf den Tisch (so wurde „nichts“ gefilmt“) und machten ihre Sprachaufnahme.

Auf diese Weise legen die Kinder, welche noch ungewohnt sind im Umgang mit solchen Geräten, rasch die Hemmung ab. Schon relativ bald installierten wir den Mail-Account (Educanet hat dafür eigene Anleitungen, welche ziemlich gut funktionieren), richteten ein Dropbox-Login ein und machten ein paar wenige weitere Accounts.

Zu diesem Zweck stellte ich den Kindern die Aufgabe, sich ein gutes Passwort zu überlegen. Eines mit mindestens 8 Zeichen, sowohl Gross- wie auch Kleinbuchstaben, Zahlen und einem Sonderzeichen. Für die paar Accounts, welche sie für die Schule einrichten sollen, finde ich es durchaus sinnvoll und keine Sicherheitslücke, wenn sie immer das gleiche Passwort verwenden.

Die wichtigsten Logins zu Beginn waren:

  • Dropbox: Login mit Zugang zum Klassenordner
  • Profax Lerncenter
  • Mail-Account von Educanet auf dem Gerät installieren
  • Duolingo
  • Quizzlet

So gelang diesmal eine erfolgreiche, ziemlich reibungslose Startphase.

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Zwischen Heft und Tablet

Herzlichen Dank an das Elternmagazin und die Redaktorin Bianca Fritz für den tollen Artikel – er zeigt gut auf, wie wir arbeiten.

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E-Learning 1×1: 100 Unterrichtsideen

Die virtuelle PH Österreich hat 100 Ideen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht gesammelt und als Open Educational Ressource unter

http://www.virtuelle-ph.at/elearning1x1

zum Download zur Verfügung gestellt.

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Jede Idee wird auf einer Doppelseite vorgestellt, meist mit Konzept und Vorgehensweise auf der linken und einem praktischen Beispiel auf der rechten Seite:elearning-1x1Durchblättern lohnt sich!

 

 

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Erneut nimmt PH-Rektor Nachhilfeunterricht bei Projektschulkindern

Am vergangenen Samstag hat sich der aktuelle Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz von Kindern der Projektschule Goldau erklären lassen, wie man mit Bananen und etwas Elektronik ein Bananenklavier herstellen kann.

Im Rahmen der vom Institut für Medien und Schule (IMS) veranstalteten Fachtagung Do IT yourself! hielt die indische Professorin Damayanti Talky am vergangenen Samstag ein beeindruckendes Schlussreferat, die mit dem überzeugenden Plädoyer für mehr eigenes Handeln endete. Zuvor hatte sie für ca. 30 Kinder der Projektschule Goldau einen Workshop geleitet, in welchem die Kinder lernten, wie sie Erwachsenen die Freude am entdeckenden Lernen vermitteln können. Professorin Talky nutzte dafür die operationalisierten Strategieprozesse, die sie aus ihrer Forschung zur enaktiven Erkenntnisgewinnung (z.B. mittels konkaver biodegradabler Materialen) an der Maker University in Dhuit-Jurrselv gewonnen hatte.

rektor-nimmt-nachhilfeSilvio Herzog, Rektor der PHSZ lauscht den Erklärungen

In einem anschliessenden Workshop konnten die Kinder das Gelernte gleich ausprobieren, indem sie die erwachsenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung mit Bananen und einem MaKey-MaKey genannten Elektronikboard ein Klavier bauen liessen – darunter auch den Rektor der pädagogischen Hochschule Schwyz und den Vorsteher des Amts für Volksschulen und Sport.

rektor-nimmt-nachhilfe-02Urs Bucher, Vorsteher des Amts für Volksschulen und Sport bei den ersten Schritten zum Bananenklavier.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rektor der Pädagogischen Hochschule in Goldau die Hilfe der Schülerinnen und Schüler der Projektschule Goldau in Anspruch nimmt. Bereits liess sich die damalige Rektorin der PHZ Schwyz die ersten Smartphones erklären (Der Bote der Urschweiz berichtete). Dies unterstreicht sowohl die Qualität der Projektschule Goldau als auch die Aussage von Damayanti Talky in ihrem Referat, dass erst das weitergegebene Wissen richtig verstanden sei.

rektor-nimmt-nachhilfe-04Selbstgesteuertes Lernen: Viel Engagement, Ernsthaftigkeit…

rektor-nimmt-nachhilfe-05… aber auch Lern- und Lebensfreude.

rektor-nimmt-nachhilfe-03Andrea Cantieni, Chef-Statistiker der PHSZ brütet für einmal nicht über eine Gauss- sondern eine Bananenverteilung

Die Arbeitsunterlagen des Workshops sowie weitere Unterrichtsideen sind unter http://iLearnIT.ch/makey verfügbar.

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Von der Schwierigkeit, das Alltägliche zu benennen

Torsten Larbig, Gymnasiallehrer und Blogger aus Frankfurt äusserte sich gestern erst in einem Tweet und danach ausführlicher in einem Blogposting kritisch zum Begriff der Tabletklassen:

»Laptop-« oder »Tabletklassen« werden gerne und oft angeführt, wenn nach zeitgemäßem Unterricht gefragt wird, der auf (nicht) absehbare Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Antworten gibt. – Es werden Klassen nach der in ihnen verwendeten Technologie benannt, nicht nach Schwerpunkten des Lernens, wie man sie in Schulprofilen finden kann. Und das wird im Prinzip kaum hinterfragt.

Zwar sprach nie jemand jemals von »Stift-und-Papier-Klassen«, es wurde nie zwischen »Schulheft-« und »Collegeblock-Klassen« unterschieden, obwohl es doch ein Unterschied gibt zwischen der starren Seitenfolge im Schulheft und der dynamischeren Einsetzbarkeit von Collegeblöcken, aber werden »Laptop-« oder »Tabletklassen« an Schulen eingeführt, welche Bezeichnung nutzen wir denn dann für die Klassen, die keine »Tabletklassen« sind? Oder basteln wir jetzt noch »Smartwatch-Klassen«, um mithilfe eines Bezugs zu einer Technologie den Eindruck zu erwecken, dass man »modern« sei?

Ich kann das Unwohlsein von Torsten Larbig mit dem Begriff Tabletklasse im Speziellen und dem Betonen der technischen Geräte im Allgemeinen gut verstehen. Auch die Projektschule Goldau hat mit diesem Problem zu kämpfen.

Ja, die Projektschule Goldau hat bereits vor einigen Jahren (2009-2011) eine Smartphone-Klasse gehabt und gilt seither als Leuchtturmprojekt. Klar, unterdessen sind wir weiter. Nach der Smartphone-Klasse kam für zwei Jahre (2011-2013) der digitale Alltag (das waren dann eben die Tabletklassen…) und seit 2013 läuft das Projekt „Brings mIT“ nach dem BYOD-Prinzip. Ab Schuljahr 2015/2016 in allen 5. & 6. Klassen in Goldau und Arth. Damit gibt es bezüglich Verfügbarkeit digitaler Medien in den Klassen keine Unterschiede mehr – es hängt in technischer Hinsicht nicht mehr davon ab, zu welcher Lehrperson eine Schülerin oder ein Schüler kommt.

Doch das Grundproblem bleibt: Die Projekte haben einen technischen Fokus, beziehungsweise mindestens einen technischen Namen. Das liegt zum einen daran, dass sie als Leuchtturmprojekte (und ja, die braucht es aus meiner Sicht – vor dem iPhone-Projekt in Goldau war für viele die alltägliche Integration von Smartphones in den Primarschulinterricht schlicht nicht vorstellbar) und zum anderen daran, dass die Pädagogische Hochschule Schwyz zusammen mit der Schule Erfahrungen beim Einsatz persönlicher digitaler Medien sammeln will.

Doch dieser Fokus scheint zu suggerieren, es gehe den Beteiligten nur um die Digitaltechnologie. Ging es ihnen nie und geht es ihnen zunehmend weniger 😉

Bereits 2009 haben wir als Ziel formuliert:

Unser Ziel ist es, dass die Geräte ganz aus dem Fokus der Aufmerksamkeit verschwinden. Dann ist die alltägliche Integration erreicht.
Es ist durchaus möglich, dass die iPhones nach einem halben Jahr so im Schulalltag integriert sind, dass die Kinder sie gar nicht mehr als etwas Besonderes wahrnehmen. Die Geräte sind immer da, genau wie ein Bleistift, ein Buch oder ein Heft. Damit ist ihre Nutzung kein Ereignis mehr, anders als wenn die Lehrperson ankünden würde “So, heute gehen wir in den Computerraum!”.

Und tatsächlich waren die digitalen Geräte bald nichts besonderes mehr und werden zu etwa 10-15% der Unterrichtszeit eingesetzt.

Wir haben uns auch gegen die Entweder-Oder-Wahrnehmung zu wehren versucht. Nur weil digitale Medien allzeit verfügbar sind und auch von Zeit zu Zeit verwendet werden, bedeutet das noch lange nicht, dass analoge Medien verdrängt werden sollen.

Auch in naher Zukunft werden in den Gemeindeschulen Arth-Goldau digitale Medien verfügbarer sein als im schweizerischen Durchschnitt und die Schulleitung wird Wert darauf legen, dass die Lehrpersonen auch wissen, wie und wann man diese Medien sinnvoll im Unterricht einsetzt. Zu einer zeitgemässen Schule gehört, dass digitale und analoge Medien parallel eingesetzt und mit ihren Vor- und Nachteilen thematisiert werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen kompetent werden, selbst entscheiden zu können, womit sie arbeiten wollen. Sehr schön zeigt sich dies in der kleinen Geschichte des Hausaufgabenbüchleins.

So, und nun: Wie benennt man dieses Achtgeben auf das Digitale im Dienste guten Unterrichts?

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BYOD – Integration mobiler Geräte in der Schule

Mein hundertster Blogeintrag – dass ich solange bloggen würde, dachte ich bei meinem ersten Eintrag auf dieser Seite nicht und ich hätte mir wohl kaum vorstellen können, dass sich auf dieser Seite so viel zum Thema ICT zusammensammeln wird. Heute ist für mich ein Freudentag, nicht wegen dem 100. Eintrag, sondern aufgrund dessen Inhalt. Mit der Publikation dieser Arbeit zum Thema BYOD beende ich meine vierjährige berufsbegleitende Ausbildung Master of Advanced Studies in Schulmanagement und freue mich, die Arbeit einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe, dass meine Arbeit Schulleitern und ICT-Verantwortlichen dabei helfen kann, die Integration von persönlichen, mobilen Geräten der Schülerinnen und Schüler an den Schulen zu ermöglichen.

BYOD - Integration mobiler Geräte in der Schule

MAS-Arbeit von Christian Neff

Abstract:

An vielen Schulen sind private digitale Geräte verboten obwohl gleichzeitig nur wenige oder veraltete Computer in den Schulzimmern stehen. Dies ist paradox, denn mit den Smartphones, iPod’s und Tablets der Schülerinnen und Schüler liessen sich die Potenziale der Digitalisierung bestens für das Lernen nutzen.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Integration von privaten, mobilen Geräten in der Primarschule funktionieren kann. Einerseits wird relevante Literatur zusammengetragen, andererseits das Wissen von Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum gebündelt, welche pionierhaft „Bring Your Own Device“ (kurz BYOD) an ihrer Schule umsetzen.

Wenn sich Schulen auf den Weg begeben, mobile Geräte der Schülerinnen und Schüler in der Schule einzusetzen, dann kann dadurch ein Unterrichtsentwicklungsprozess in Gang kommen, der weit über technische Veränderungen hinausgeht. Bestehende Strukturen und Unterrichtsabläufe werden hinterfragt und angepasst. Die Schülerinnen und Schüler können zu Partnern im Einsatz von digitalen Medien werden und die Förderung der Medienkompetenz ist nicht nur Unterrichtsgegenstand, sondern gehört zum Alltag.

Die Untersuchung zeigt, dass BYOD Schul- und Unterrichtsentwicklung bedeutet und damit der Schulleitung bei diesem Thema eine Schlüsselrolle zukommt. Diese Arbeit unterstützt Schulleiterinnen und Schulleiter sowohl bei der Entscheidungsfindung als auch bei der Umsetzung durch die Präsentation von sieben Gründen für BYOD und den sieben wichtigsten zu beachtenden Punkten bei der Umsetzung.

 

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Publikationen zu BYOD

Beim Recherchieren stiess ich auf drei Publikationen, welche ich für Leser dieses Blogs als besonders wertvoll erachte:


Bildschirmfoto 2015-05-04 um 15.55.13Bring your own device (BYOD) in der Volksschule
, Leitfaden für die UmsetzungDer Leitfaden von Armin Lüchinger bietet eine verständliche Roadmap zur Umsetzung in Pilotklassen oder an ganzen Schulen.

 

 

 

 

Bildschirmfoto 2015-05-04 um 15.58.09Persönliche Geräte ans Schulnetz, Projekt PegasusDas Konzept dient als Argumentarium für Behörden und politische Entscheidungsträger, weshalb die Einrichtung von flächendeckendem und drahtlosem Internetzugang (WLAN) eine notwendige, sinnvolle und langfristige Investition in die Bildung ist.

 

 Bildschirmfoto 2015-05-04 um 15.57.4021 Schritte, Innovative SchoolsIn fünf Phasen, bzw. 21 Schritten wird von Innovativschools die Planung und Umsetzung eines erfolgreichen 1:1-Projekts beschrieben. Diese Phasen sind auf BYOD adaptierbar.

 

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Unterrichtsidee: Ein Tag im Leben von… Paul

Im Lehrmittel Sprachstarken 6 gibt es die Schreibwelt „Ein Tag im Leben von…“. Es geht darum, dass die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig interviewen und am Ende einen Aufsatz darüber schreiben.

Bereits zum zweiten Mal konnte ich dabei auf die Hilfe der mobile Devices zurückgreifen. Mit Hilfe von Christian Neff, der das ganze bereits mit der iPhone-Klasse gemacht hatte, konnte ich einen WordPress-Blog erstellen.

In der Klasse haben wir dann über mehrere Schulwochen hinweg viele kleine Interviews durchgeführt. Die Interviewpartner wechselten ebenso wie die Themen (Aussehen, Herkunft, Lieblingsfach, schönstes Erlebnis…). Jeder Schüler hat als Autor diese Interviews geschrieben und den Interviewten als Kategorie definiert. Auf diese Weise kann am Ende wunderbar gefiltert werden.

So kann ich auf einen Klick den Autor „Paul“ auswählen und die von ihm verfassten Interviews lesen. Mit einem Klick auf die Kategorie „Paul“ erscheinen alle Texte, welche von den verschiedenen Kindern über Paul geschrieben wurden. Die Kinder können natürlich gleich vorgehen und auf diese Weise viele interessante Texte über ihre Kameraden lesen.

Der Mehrwert gegenüber Papier und Stift zeigt sich hier eindeutig in der Filterfunktion, so dass ich als Lehrer auch sofort überblicken kann, wer schon wie viele Texte geschrieben hat. Und die kleinen Häppchen sind auf jeden Fall äusserst spannend zu lesen.

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