Urknall oder Schwarze Mini-Löcher?

Da starten die besten Wissenschaftler der Welt im milliardenteuren „Large Hadron Collider“ (LHC) den Versuch, den Urknall und damit die Entstehung des Weltalls nachzustellen. Und was passiert? Eine Panne im Kühlsystem legt die grösste Forschungsmaschine bis 2009 kurzerhand lahm! Nun müsse der Schadenssektor erst einmal langsam erwärmt werden, damit die Ursache der Panne geklärt werden kann, teilte das CERN an einer Medienorientierung mit. Witzige Randbemerkung: Zu allem Überfluss war auch noch ein Computerhacker in das Rechnernetz des Teilchenbeschleunigers eingedrungen, ein Schaden sei dabei nach Aussagen eines CERN-Sprechers aber nicht entstanden. Wer weiss?

Kritiker dieses CERN-Versuchs befürchten, dass Schwarze Löcher entstehen können, deren Anziehungskraft so gross ist, dass noch nicht einmal Licht aus ihnen entkommen kann. Daher haben die „Schwarzen Löcher“ ihren Namen. Aus einem Schwarzen Loch gibt es kein Entkommen. Auf die Frage von Marc Gänsler (www.drillingsraum.de), ob man die Experimente am LHC auch durchführen könne, ohne dass dabei Schwarze Löcher entstehen, antwortete Dr. Matthias Schott, seines Zeichens „Research Fellow“ am Genfer Forschungszentrum CERN: „Wenn die Theorie der extra Dimensionen stimmen sollte und diese zusätzlichen Dimensionen die richtigen Eigenschaften haben, werden wir auch unvermeidbar solche Schwarzen Mini-Löcher erzeugen. Die Frage ist aber natürlich, ob diese Theorie überhaupt stimmt.“ Das sei zurzeit alles Spekulation, denn keiner wisse, ob diese Theorie richtig ist. Wenn die Theorie nicht richtig ist, gäbe es auch keine kleinen Schwarzen Löcher. Und umgekehrt, versteht sich. Er erklärt, dass es für ein Schwarzes Loch ungeheuer viel Masse brauche, damit so etwas überhaupt entstehen könne, also wenn unsere Sonne einmal aufhört zu brennen, dann wird sie kollabieren. Allerdings ist ihre Masse nicht einmal annähernd gross genug um ein Schwarzes Loch zu erzeugen.

Nun, wie komme ich überhaupt darauf?

Ich habe seit kurzem eine neue 3. Klasse. 10 Knaben und 10 Mädchen im Alter zwischen 8 und 10 Jahren. Neben allem anderen Schulstoff soll nun den Kindern von der 3. Klasse bis zur 6. Klasse eine gewisse Medienkompetenz (siehe ICT-Lehrplan) vermittelt werden. Deshalb habe ich ihnen bereits nach 4 Wochen Schule gezeigt, wie man sich mit Benutzernamen und Passwort in unser Schul-Netzwerk einloggt. Da dieses System erst seit Anfangs 2008 in Betrieb ist, waren sie, rein wissenschaftlich gesehen, die jüngsten „Einlogger“ bzw. Netzwerk-Benutzer in der Geschichte des Schulkreises Goldau. Keine 3 Tage später hatte über die Hälfte der Kinder bereits ihr persönliches Citrix-Desktop optisch nach ihrem Geschmack angepasst und Verknüpfungen von Lernprogrammen auf demselben erstellt. Die Nachricht über diese neue technologische Errungenschaft verbreitete sich im Klassenzimmer wie ein Lauffeuer und kurze Zeit später hatten es alle getan. Erstaunt über diese rasanten technischen Fortschritte habe ich den Kindern etwa 10 Tage später noch ihren Benutzernamen und ihr Passwort für www.antolin.ch ausgeteilt und erklärt, wie das Login funktioniert, damit sie sich auf den Klassenlektüre-Textverständnistest über „Tante Jeske“ vorbereiten können. Schliesslich heisst es nicht umsonst: Gib dem Affen Zucker! 12 von 20 Kindern hatten das entsprechende Quiz dazu bereits nach 2 Tagen zuhause gelöst. Nebenbei wurde ich in der gleichen Woche noch von den Initianten des Goldauer SchülerInnenrats (SIR) gebeten, für meine 2 SIR-Delegierten (beide 9 Jahre) schnellstmöglich die E-Mail-Adresse auf „educanet2“, also dessen Login und Passwort einzurichten, damit sie ihre SIR-Informationen und Traktandenlisten künftig online via „educanet2“ erhalten. Aber selbstverständlich, war meine Antwort! Ich möchte ja schliesslich nicht, dass sie sich ausgeschlossen fühlen. Ich denke, bis Weihnachten werde ich vermutlich soweit sein, dass sich auch gleich alle andern Schülerinnen und Schüler meiner 3. Klasse auf www.educanet2.ch einloggen können. Wenn das so weitergeht, werde ich die vorgegebenen MS1-Lernziele des ICT-Lernplans wohl bis Ende 3. Klasse bereits umgesetzt haben. Was werde ich dann bloss in der 4. Klasse noch tun? Wir werden sehen…

Ja gut! Aber, was hat das alles nun mit den Schwarzen Löchern zu tun?

Im Grunde genommen nichts, aber genau so wie die Wissenschaftler in CERN wissen auch wir Bildungspädagogen und -politiker nicht so genau, wie sich das alles in naher und ferner Zukunft noch entwickeln wird. Niemand weiss es! Wir bestimmen einfach mal, dass der Computer und das Internet nun in der Schule (staatlich finanziert) als Hilfsmittel eingesetzt werden muss. Wir versuchen eben an der Zukunft dranzubleiben, die Kinder auf das technologische Leben vorzubereiten, helfen ihnen (beim dem, was sie eh schon können) und hoffen, dass sie eines Tages erkennen, welches gefährliche Websites und welches ungefährliche (also nützliche) Websites sind und dass sie selbst niemals etwas Ungesetzliches oder Unnützliches tun. Natürlich lernen wir die Schüler auch den richtigen Umgang mit diesen „Maschinen“, die ganz nebenbei den angenehmen Effekt haben, dass man (endlich) die schnellen Schüler effizienter beschäftigen kann.Wir geben dem ganzen noch ein paar Lernziele vor, verlangen von Kindern den sinnvollen Umgang mit einem Medium namens Internet, erhoffen uns dabei eine grosse Medienkompetenz und wissen nicht, welche Auswirkungen das Ganze auf uns oder auf die gesamte Gesellschaft hat. Vorläufig ist alles noch sehr theoretisch und basiert auf Vermutungen und Experimenten. Wir werden sehen, was passiert. Vielleicht geben wir den Kindern ja auch nur die „Weisheit“ mit, dass (was wir schon längstens alle wissen) ohne Computer im Leben einfach gar nichts mehr geht! Wer sich also nicht schon von Kindesbeinen an mit diesem Medium befasst, wird eines Tages in der zivilisierten Gesellschaft nicht mehr (über)lebensfähig sein!

Bemerken wir denn nicht schon jetzt eine klare Verhaltensveränderung an unserer Jugend oder unseren Kindern? Oder bilden wir uns das nur ein? Waren wir auch schon so (ziellos)? Gab’s damals auch Amokläufe in Schulen oder weltweite Kinderpornografie? Hacker, Spams, Viren oder Fettleibigkeit? Was machen diese Internet-Communities wie Facebook, My Space, Xing mit uns? Wohin führt uns SMS, MMS, MSN oder die ganze virtuelle (globale) Kommunikation? Wohin führt mich eigentlich das Auto-Navigationsgerät oder das i-Phone? Den Fernseher im Kinderzimmer empfinden wir noch heute als Absurdum, ein Kind mit eigener E-Mail-Adresse im WorldWideWeb (bis spätestens Ende der 4. Klasse) als ein erreichbares Lernziel. Ganz zu schweigen von den zahlreichen HandybesitzerInnen ab der 5. Klasse…

Und wo soll noch enden?

Einen regelrechten „Urknall“ haben wir mit der Einführung der ICT an unseren Schulen vollzogen und daraus entwickelt sich nun allmählich eine neue (virtuelle?) „Lebensform“. Jetzt heisst es erst einmal: Abwarten und Tee trinken… – oder einloggen und Passwort eingeben. Vielleicht müssen wir eines Tages die Mini-Löcher mit verschollenen Sozialformen stopfen, weil sie der heutigen Jugend (etwas) abhanden kommen. Vielleicht müssen sie ihren Kindern eines Tages zeigen, dass ein Leben ohne Computer & Passwort auch noch gibt. Oder dass man sich zuerst einloggen muss, wenn man sich mitteilen oder etwas wissen möchte. Sie denken, ich male zu schwarz? Vielleicht. Vorerst werden wir mögliche entstehende Mini-Löcher wohl einfach auffüllen, ein bisschen stopfen… – oder einfach „deleten“? Hoffentlich wird diese Masse eines Tages nicht so ungeheuer gross, so dass ein richtiges Schwarzes Loch daraus entstehen könnte?

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Es geht nichts über eine flexible Infrastruktur!

Gerade von der Schulverlegung zurück hatte ich die spontane Idee, die Berichte zum Lager online zu präsentieren. So habe ich zwei zusätzliche Posten in den Wochenplan eingebaut, welche sich diesen Texten widmen. Ich habe aber dabei nicht überlegt, dass im Wochenplan bereits neun andere Posten am Computer zu erledigen waren. Anfangs Woche ging das ja noch gut, aber heute am Vortag des Abgabetermins war der Stress, einen Computer zu ergattern spür- und folglich auch bald hörbar. Die vier privaten Stationen und die drei Schullaptops waren dauerbesetzt und heissbegehrt. Dank unserer flexiblen Infrastruktur hatte ich die Angelegenheit schnell im Griff: Laptops von meinem Nachbar holen, W-Lan Access-Point vom Integrator ausleihen, einstecken und los! Es klappte auf Anhieb (eher ein Novum 😉 ) und ich hatte nun 15 PC’s im Einsatz und endlich wieder eine Arbeitsatmosphäre. 
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Wir haben in unserem Schulhaus eine universelle Gebäudeverkabelung und die Schüler loggen sich auf einem Terminalserver ein. Für oben beschriebene Flexibilität stehen in jedem Schulhaus Geräte für eine temporäre Funkvernetzung zur Verfügung. Wir zwar keinen Laptoppool, aber alle Klassen haben drei Notebooks zur Verfügung und es gibt immer eine Klasse, welche die Geräte nicht gerade braucht. Wie auf dem Bild ersichtlich arbeitet 3/4 der Klasse am PC und die anderen an einer „analogen“ Arbeit. Wenn das so weiter geht, spreche ich bald von Integration herkömmlicher Arbeitsweisen im ICT-Unterricht, statt von ICT-Integration in den herkömmlichen Unterricht. 

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Was ist auch los?

Seit 16 Jahren setze ich Computer im Unterricht ein und mit jeder Klasse versuchte ich mehr aus. Mit der letzten Klasse trat ich an der First Lego League an und sie hatten dort auch Erfolg. Trotz der widrigsten Umstände (unserere Gemeinde hatte bis vor 8 Monaten keinen PC und keinen Internetanschluss im Programm) ist es mir immer wieder gelungen, neueste Trends auszuprobieren. Ich darf wohl sagen, meine Schüler waren unter den gegebenen Umständen klar überdurchschnittlich begabt in ICT. Und jetzt, was ist auch los? Seit Januar haben wir eine gut funktionierende ICT-Infrastruktur und ich setze die PC fast nur noch im Bereich „Lernen und Üben“ ein. Erst wenig haben wir uns mit der „Informationsbeschaffung und Kommunikation“ auseinandergesetzt und noch kein Projekt im „konstruktiv-kreativen“ angegangen.  Das beschäftigt mich!

Es kann damit zusammenhängen, dass ich für die Einrichtung dieser Infrastruktur als ICT-Leiter der Gemeinde verantwortlich war und enorm viel Zeit nebst meinem Unterrichtspensum eingesetzt habe. Als Lehrperson gibt es immer wieder Phasen, wo das Hauptaugenmerk anderswo liegt und die Zeit anders genutzt wird. Wenn dieser Umstand der einzige Grund ist, kann ich davon ausgehen, dass ich ab dem Sommer wieder Vollgas geben kann und meine Schüler im ICT-Bereich wieder vorne dabei sind. Darauf freue ich mich!

Es kann aber auch mit etwas anderem zusammenhängen: Meine jetzige Klasse hatte erstmals in der 3./4. Klasse Englisch und ich werde den Eindruck nicht los, dass ihnen diese Zeit in den anderen Fächern (v.a. Mathe und Deutsch) gefehlt hat. In der 5./6. Klasse bei mir fallen dann nochmals zwei Lektionen Englisch weg und so merke ich tagtäglich, dass es einfach nicht mehr ist, wie vorher. Bisher waren die speziellen ICT-Projekte in meinen Klassen die Kür – sie lagen drin, weil die Pflicht zu erledigen war. In diesem Jahr arbeite ich vor allem am Pflichtprogramm und für die Kür fehlt einfach noch die Zeit. Ab nächsten Jahr ist nun ein Teil von ICT auch Pflicht, aber um dies zu erreichen, brauchts nicht viel, bzw. das haben sie bereits erreicht. Wir haben aber schon viel aufgeholt in der 5. Klasse und vielleicht liegt in der 6. Klasse auch noch die eine oder andere Kür drin. Das hoffe ich! 

Was aber, wenn es in Zukunft immer so ist? Wenn ich jedes Jahr das Gefühl habe, es fehle zuviel vom Pflichtprogramm? Davor graut mir!

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Was können Viertklässler nach 6 Mt. ICT?

Nach all den Jahresschlussprüfungen in der 4. Klasse in Mathe und Deutsch führte ich auch noch eine kleine ICT-Umfrage in meiner Klasse (ohne wissenschaftlichen Hintergrund) durch. Die Schüler beantworteten die gestellten Fragen aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen am Computer möglichst ehrlich und ohne sich am Gerät „beweisen“ zu müssen

Von 20 Kinder können…
…14 Kinder selbständig Dokumente schreiben, speichern und drucken
…15 ein Lernprogramm benützen
…15 E-Mails schreiben, senden und empfangen
…19 sich ins Citrix einloggen

Von 20 Kinder kennen…
…11 den Unterschied zwischen Laptop und Computer
…12 Google oder Wikipedia
…19 ihren Benutzernamen
…20 Kinder die Begriffe Desktop, Tastatur, Laptop, Maus, Drucker, Kopfhörer und Computer

Von 20 Kinder wussten…
…0 Kinder, was ICT eigentlich bedeutet 😉

Wie viel Zeit verbringen die 20 Kinder täglich in ihrer Freizeit am Computer?
0 Minuten = 2 Kinder
10 Minuten = 2 Kinder
20 Minuten = 2 Kinder
30 Minuten = 6 Kinder
40 Minuten = 1 Kind
1 Stunde = 3 Kinder
2 Stunden = 1 Kind
3 Stunden = 2 Kinder
mehr als 3 Stunden = 1 Kind

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don’t push(y) me away…

es ist nicht etwa so, dass wir von der projektschule-goldau gar nichts zu tun haben, nur weil hier seit längerem nichts mehr geschrieben stand. nein, nein… – ganz und gar nicht! umhimmelswillen! vermutlich ist es eher gerade eben ganz umgekehrt, dass wir nämlich vor lauter arbeit rein zeitlich gar nicht zur niederschrift desselbigen kommen. ja, ja… – genau so ist’s! deshalb blogge ich hier nun auch in meinen frühlingsferien etwas hin, damit diese page wieder einmal etwas „upgedated“ wird. 
zuerst einmal: herzlichen dank all meinen lieben teamkollegen der projektschule-goldau, dass ihr meine blogeinträge so lange stehen lässt. wow, es ist mir eine grosse ehre und ich bin sehr stolz darauf. ich meine, ich schätze das sehr, denn auf anderen webseiten wird man manchmal richtiggehend zugebloggt, um nicht zu sagen zugemüllt. kaum hat man sich zu einem thema blogmässig mitgeteilt, steht man – beim nachschauen – bereits an 82. stelle auf seite 8 von 1-46! schrecklich, die ganze mühe umsonst, denn das liest keiner wirklich! hier passiert so etwas nicht… – nein! im gegenteil: ein blogbeitrag kann hier während wochen an erster stelle stehen und wird somit von vielen leuten somit auch (mehrmals) gelesen. das empfinde ich als grosse wertschätzung und deshalb möchte ich allen danken, die hier meine blogs nicht wegbloggen…

nun zum thema. meine schulkinder lernen schnell… – sehr schnell. gewiss nicht alle kinder, aber die (vorwiegend weibliche) hälfte der klasse ganz bestimmt! es ist so, glauben sie mir. besonders wenn es um „computerzeugs“ geht, da sind sie extrem fit. natürlich auch die jungs! seit längerem spielen diese superschnellen in jeder nur erdenklichen möglichkeit einer möglichkeit einer möglichkeit am computer „pushy“! ja, sie haben richtig gelesen, das spiel nennt sich „pushy“! man muss dabei von einem ort zum andern gelangen und dabei ein paar bälle, steine, wände usw. vor sich herstossen und umplatzieren, dass man das nächste level erreichen kann. bei level 10 müssen dann sogar erwachsene auch schon ganz ordentlich studieren, damit sie ihr „häuschen“ und somit das nächste level erreichen können. inzwischen ist ein richtiger wettkampf ausgebrochen und die hauptfrage lautet eigentlich nur noch: „bi welem level bisch?“. die antwort darauf lautet natürlich dann auch oft: „waaaas, eeeeeerscht?“

um dieses spiel spielen zu können, muss man sich in unser schulnetzwerk „citrix“ einloggen, was nicht immer auf anhieb gelingen will. oft erscheint die benutzeroberfläche, doch das allseits beliebte windows-sandührchen gibt dem „user“ dann jeweils zu erkennen, dass die seite abgebrochen werden und neu gestartet werden muss. leider kommt dies manchmal (immer wieder (öfters)) vor und ist eine mühsame prozedur, weil man sich dann wieder neu einloggen muss. früher musste man 10 minuten warten, weil das citrix-system bereits den benutzer erkannt hatte und er sich deshalb nicht zweimal eingeloggen konnte. nach 10 minuten erlosch dieser benutzer dann infolge inaktivität automatisch. deshalb eben diese 10 minuten wartezeit. nun gut, das hat sich glücklicherweise seit kurzem geändert. dieser vorgang kann nun mit „ctrl“ und „f1“ um ein vielfaches verkürzt werden und man kann auch direkt nach diesem „ctrl-f1“-abbruch wieder einloggen. diese fehlerbehebung musste ich genau einmal 3 kindern gleichzeitig erklären und alle schüler wussten dies innert kurzer zeit: „weisst du, wenn die sanduhr kommt, dann einfach „ctrl“ und „f1″ drücken!“. problem erkannt, lösung (oder strategie) angewendet, problem gelöst! ganz einfach ist’s…

als (medien)pädagoge frage ich mich natürlich nun: liegt das an „pushy“? kann es sein, dass die wachsende medienkompetenz oder die offensichtlich ge“pushte“ intelligenz dazu beigetragen haben, dass etwas abstraktes und völlig mathematisches so schnell gelernt wurde? liegt es an mir? dass ich es überhaupt zugelassen habe, dass die kinder in der schule am computer spielen dürfen? oder liegt es am ende noch daran, dass mein blogeintrag „ausge“blog“t oder eingeloggt“ so lange stehen blieb, dass man daraus sogar etwas lernen konnte? nein, daran lag’s bestimmt nicht… – ha, ha, ha! wahrscheinlich lag’s einfach nur daran, dass diese sanduhr so oft genug erschien, dass es der hinterste und letzte einfach einmal ausprobieren durfte/musste und somit auch gleich für seine zukünftige berufskarriere „gelernt“ hatte. ja, das könnte es gewesen sein, aber man weiss es natürlich nicht genau, denn dazu fehlen ganz einfach auch die wissenschaftlichen forschungsergebnisse…

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ausge“blog“t oder eingeloggt?

ha… – ich wusste es… – irgendwann verliert das bloggen einfach seinen (in der tat anfänglich grossen) reiz und ein profi-blogger findet irgendwann schlicht und einfach keine zeit mehr, sich auf all seinen blogs so mitzuteilen, wie man es sich sonst von ihm gewohnt ist und wofür er weltberühmt geworden ist. mit sicherheit hat dies nicht mit dem bloggen an sich zu tun, sondern einfach mit der zeit, die man für’s schreiben eines (inhaltlich guten) textes aufwenden muss. und wenn man erst einmal vater (oder mutter) geworden ist oder zeitintensive hobbies neben dem brötchenverdienenden beruf tätigt, ist schluss mit meinungsaustausch oder ansichtsbekundungen via internet. 
schliesslich will man ja auch nicht die ganze (kurze) freizeit vor dem bildschirm verbringen, weil man sich unbedingt noch der ganzen welt zum thema „findet man mit bloggen freunde fürs leben?“ mitteilen sollte. man teilt seine meinungen oder ansichten dann einfach wieder beim täglichen pausenkaffee mit oder tauscht sich bei einem kurzen schwatz unter dem türrahmen vor dem nachhausegehen aus. tut immer noch sehr gut, ein solcher schwatz unter kollegen und die ironie in gewissen aussagen ist im gesicht besser zu lesen als auf dem bildschirm. verbindet menschen doch auch direkter und natürlicher. natürlich ist das dann nicht mehr so „worldwidewebewegend“, aber schön, dass man via internet auch wieder „back to the roots“ finden und miteinander unter 4 augen kommunizieren kann, ohne dass die „welt“ davon erfahren muss.

aber zurück zum eigentlichen thema: meine schulkinder! sie sind inzwischen richtige „profis“ geworden, was das ein- und ausloggen betrifft. neulich bei www.antolin.ch bekamen sie ihren benutzernamen und ihr (wiederum) neues passwort. kaum eine stunde später hatten sich alle bereits erfolgreich eingeloggt, kurz im „antolin“ rumgestöbert und sich wieder ausgeloggt gehabt. ein vater war während des ein- und ausloggens gerade im schulzimmer zu besuch uns staunte (genau wie ich) über die geschwindigkeit und den umgang dieser 8-11 jährigen kinder mit den laptops, dem internet, dem ein- und ausloggen und der sich abzeichnenden wachsenden medienkompetenz. keinen tag später hatten bereits 7 von 21 kindern (zuhause) 1-7 quiz zu ihren büchern mehr oder weniger erfolgreich gelöst gehabt. 

das veranlasste mich, den kinder im „educanet2.ch“ die administrationsrechte für die klassenwebsite freizugeben. natürlich musste ich mich zuerst einloggen, damit ich das tun konnte. als ich der ganzen klasse dann das system (via beamer im schulzimmer) erklärt hatte, loggten sie sich ein und voilà: http://arth.educanet2.ch/goldaups4c war geboren. die page ist nun seit ein paar tagen online und wächst von tag zu tag ein stückchen mehr. natürlich musste ich zwischendurch immer wieder anpassungen machen oder raufgeladene bilder im „adobe elements“ auf die richtige grösse bringen oder versehentlich gelöschte bilder wieder raufladen. schliesslich ist nun jeder ein administrator und kann bei andern „usern“ dinge ungewollt löschen oder einsetzen. das ist für kinder noch etwas schwer und bestimmt ein weiteres thema wert. doch dazu vielleicht mal später. die page wird fleissig bearbeitet und wird grösser und grösser. ist das nicht erstaunlich? viele erwachsene können das nicht, haben „angst“ davor, trauen sich das nicht zu oder verstehen nur „railwaystation“… – geschweige denn, wissen was „user“ oder „blog“ bedeutet!

ach ja, das bloggen! gut, das ich nochmals darauf komme. vielleicht sollte ich den kindern als nächstes das bloggen etwas näherbringen, ihnen vor- und nachteile aufzeigen, pdf-files zum lesen sammeln und mailen oder interessante links zu diesem thema weitergeben, denn schliesslich weiss jeder: man hat im leben niemals mehr zeit zur verfügung als in seiner kindheit.   

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Chancengleichheit durch Internet und PC in der Schule?

Seit Januar ist auch die Primarschule Goldau PC ausgerüstet und Online. 

Nun stellt sich die Frage, ist das Chancengleichheit, dass  alle Schüler/innen jetzt zumindest in der Schule Zugang zu einem Computer haben?

Diese Woche machte ich zu diesem Thema eine schöne Erfahrung. Im M&U hält jeder meiner Schülerinnen und Schüler einen Vortrag zu einem Kanton der Schweiz. Die Kinder arbeiten weitgehend selbstständig zuhause oder während dem Wochenplan. Dort suchen sie sich anhand einer Kriterienliste die wichtigen Informationen zusammen. Wie jedes Mal vor einem Vortrag, hatte ich mit den Kinder besprochen, wie man das angehen könnte und wie jedes Mal holten einige in der Bibliothek ein Buch, andere wussten zuverlässige Internetseiten, und die letzten wälzten sich mit 6 Millionen Google Seiten zum Thema Luzern herum!

Dank dem Internet im Schulzimmer, konnte ich diesen Kindern jetzt aber direkt zeigen, wie und wo es geschickt ist zu suchen.

Wenn ich bisher so eine Hilfe anbieten wollte, musste ich a) organisieren wo ich einen Internetzugang fand, b) Zeit finden mit dem entsprechenden Kind dorthin zu gelangen und c) im Schulzimmer wieder aufräumen und schlichten, wenn ich dann zurück kam…

Dieses Ereignis ist keine weltbewegende Geschichte und sicher keine Chancengleichheit, aber eine Möglichkeit einfache, greifende Hilfe anzubieten und somit Chancen zu bieten. Ich bin gespannt auf die Vorträge!

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Willkommen in der Zukunft

Nun haben die INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGIES auch unsere Schule und meine 4. Klasse c erreicht. Wir sind seit kurz vor Weihnachten am „World Wide Web“ angeschlossen und können uns ein- und ausloggen, bis der Server qualmt. Alle Kinder und Lehrpersonen haben dazu einen Benutzernamen, ein Initialpasswort und eine entsprechende Benützerordnung und erhalten, die den Umgang im Netzwerk sicherstellen sollen. So weit, so gut!

Als leidenschaftlicher ICT-Integrator wissen „meine“ Kinder seit letztem Montag ebenfalls darüber Bescheid, dass sie auf educanet2.ch eine eigene E-Mail-Adresse besitzen. Ich habe allen Kindern ihre E-Mail-Adresse kurz bekannt gegeben und erklärt, was sie damit tun können, wenn sie sie aktivieren wollen. An drei speziell interessierten (und bereits eigene Hotmail-Adresse besitzenden) Kindern habe ich Schritt für Schritt gezeigt, wie man sich auf educanet2.ch einloggt und sein Passwort ändern kann. Mit einer entsprechenden Bildanleitung habe ich ihnen ebenfalls gezeigt, dass man auch sein Profil mit Namen und Vornamen versehen solle, damit einem andere Mitglieder „adden“ (ins Adressbuch importieren) können.

Wie ein Lauffeuer ging die Nachricht in der Klasse rum, als man sah, dass sich die drei Kinder nun Mails schicken können. Auch von zuhause aus! Man war nun ebenfalls ein www-anerkanntes Mitglied geworden. In jeder freien Minute (inkl. Förderstunde) loggten sich die Kindern nun ein, änderten ihr Passwort und erstellten ihr Profil (inkl. Foto). Natürlich auch zuhause… – also quasi als freiwillige Hausaufgaben! Jeder wollte der nächste sein und da in der Schule fast keine Zeit dafür blieb, erklärte eine Schülerin ihrer besten Freundinnen während 45 Minuten am Telefon das ganze „Einlogg-Passwortänderungs-und-Profilerstellungsprozedere“ am freien Mittwochnachmittag.

Inzwischen haben sich von 21 Kinder 14 eingeloggt und 8 Kinder bereits ein eigenes Profil (4 davon mit Foto) erstellt. Der Mailverkehr läuft ununterbrochen, so dass wir inzwischen bereits einen kleinen Systemfehler entdeckt haben. Man kann die Mails (noch) nicht löschen! Natürlich wird das ganze bald behoben sein und dann kann auch Anita (Name vom Blogger geändert) ihre 50 Mails wieder löschen. Das beste am ganzen aber ist, dass ich meine Schulkinder auch in ihrer Freizeit beobachten kann. So entdeckte ich gestern Abend um 22:30 Uhr zufällig noch einen „meiner“ Schüler, der gerade online war. Gut, dass ich ihm schnell eine Quickmessage schicken konnte, mit dem Hinweis, dass es jetzt aber langsam Zeit für’s Bett sei!

Ein Arbeitskollege hat mir mal vor Jahren gesagt, dass es eines Tages noch soweit kommen werde, dass wir Lehrer die Kinder ins Bett bringen müssen. Nun, lieber Freund: Es ist soweit! Die Zukunft hat uns erreicht: Herzlich willkommen! Willkommen bei den INFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGIES!

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Bloggen braucht Zeit

„Bloggen braucht Zeit“ war eine der gemeinsamen Erkenntnisse der letzten Projektschulsitzung Anfang Dezember 2007 nach den ersten paar Monaten Projektschulblog. Um einen Gedanken wirklich kurz, verständlich und attraktiv in Posting-Form zu giessen und womöglich noch passend zu illustrieren, benötigt man rasch eine halbe Stunde oder mehr. Anders als eine Schilderung im Lehrerzimmer oder Schulhausgang bleibt ein Blog-Posting haften, verteilt sich via RSS und Syndication an unerwartete Orte und wird vermutlich auf ewig irgendwo konserviert. Da will man doch seine Worte und Argumente mit Bedacht wählen.

„Bloggen muss zeitnah erfolgen.“ Niemand interessiert sich nach Wochen für einen Bericht der First Lego League oder der vergangenen Schulreise. Auch fürs Schreiben ist Aktualität meist von Vorteil: Nur wenn man selbst noch vom Thema gepackt ist, resultiert ein spannendes Posting.

„Bloggen muss ein Gespräch sein.“ Löst das Geschriebene keine Reaktionen aus, so verliert das Bloggen einen grossen Teil seines Reizes. Erst wenn die eigenen Gedanken Zustimmung oder Widerspruch finden, wird der Aufwand des Formulierens lohnend.

Wir waren uns also einig: Wenn dieses Weblog überleben soll, dann muss es lebendiger werden und Diskussionen auslösen. Ich habe versprochen, mich um die bessere Sichtbarkeit von Kommentaren zu kümmern und mich auch selbst aktiver zu beteiligen. Für die Kommentare auf der Startseite hat es knapp gereicht, meine Beiträge sind jedoch die letzten vier Wochen ausgeblieben.

Neujahr ist jedoch die Zeit der guten Vorsätze: Ich habe mir vorgenommen, im 2008 hier regelmässig aktiv zu werden und zur Diskssion beizutragen. Mit diesem Posting am 01.01.08 habe ich immerhin den ersten Schritt zur Umsetzung meines Vorsatzes gemacht. Und mich mit der Publikation des Vorsatzes auch selbst unter Druck gesetzt 😉

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First Lego League

Heute fanden in Goldau die Ost- und Zentralschweizer Ausscheidungen zur FLL 2007 statt. Meine Klasse und ich nahmen zum erste Mal teil.

Nach einer turbulenten Woche waren wir alle sehr gespannt. Um 11.10 gings los, der erste Wettkampf gelang aber leider nicht wie geplant, die Nervosität und Aufregung war zu gross. Aber die Schülerinnen und Schüler mussten von Interview zu Präsentation und Interview und nächstem Wettkampf weiter, so dass gar keine Zeit fürs Niedergeschlagen sein blieb. Zudem motivierten die Eltern und meine Wenigkeit. So konnten sich die Schüler mit jedem Mal steigern und der dritte Wettkampf führten die zwei Schüler schon sehr professionell gelassen durch.

Auch das Mädchenteam zeigte Stärke bei ihrer Forschungsaufgabenpräsentation und beeindruckte mit der guten Idee und dem perfekten Timing des Schnees!

So war es am Schluss gar nicht schlimm, dass wir nicht in den Final durften und eine Medaille gabs ja für jeden Teilnehmer/ jede Teilnehmerin.

Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Teams:

1. Alle gaben ihr bestes!

2. Sie waren die jüngsten Teilnehmer.

3. Trotzdem planten sie alles alleine, sammelten Ideen, programmierten, probten, …

4. Sie lernten aus den Fehlern und waren beim letzten Wettkampf am stärksten.

5. Jeder stand einmal am Tisch, nicht immer die gleichen 2.

6. Jeder galt gleichviel im Team.

Mit diesen Punkten haben die Schülerinnen und Schüler enorm viel gelernt. Wer nicht mitmachen wollte bereute fast ein wenig nicht dazu zu gehören und einige wollen nächstes Jahr wieder an den Start.

Ich schätzte auch sehr die Unterstützung, das Interesse und die Dankbarkeit der Eltern.

Ich wünsche mir, dass diese Selbständigkeit und Selbstverantwortung bei der FLL weiterhin honoriert und gefördert wird.

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